Kompetent und kritisch über Religionen berichten
Der lange vorhergesagte Bedeutungsverlust der Religionen in modernen Gesellschaften ist nicht eingetreten. Von einer unausweichlich fortschreitenden Säkularisierung kann nicht die Rede sein. Vielmehr spielen Religionen weiter eine Rolle. Dabei ist das religiöse Feld unübersichtlich geworden: In westlichen Gesellschaften haben – bei abnehmender Religiosität – die Konflikte um religiöse Rechte und Praktiken zugenommen. Staatliche Institutionen wiederum sehen in Religionen sogar Potenzial für das friedliche Zusammenleben in spätmodernen Gesellschaften. Und viele Menschen reagieren irritiert auf die Dynamiken des Religiösen.
Die Fortbildungsreihe Fachjournalist „Religion“ qualifiziert Journalistinnen und Journalisten, über diese Entwicklungen und Konflikte sachkundig zu berichten. Sie lernen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften kennen. Sie erleben die religiöse Praxis der Gemeinschaften, lernen ihre Gotteshäuser kennen und knüpfen Kontakte zu Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Kultur.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Fachwissen und Fallbeispiele aus Geschichte und Gegenwart zu zentralen Herausforderungen im Spannungsfeld von Religion und Gesellschaft: Religionsfreiheit, Religionsverfassungsrecht, Religionspolitik, Religionssoziologie, Glaubenslehre und gelebte Religiosität, Religion und Migration, internationale Konflikte, Verhältnis von Religion und Gewalt sowie Religion und Geschlecht. Erörtert werden Grundsatzfragen ebenso wie aktuelle Konflikte und Lösungen im Zusammenleben der Religionen.
Sechs jeweils dreitägige Seminarmodule mit Exkursionen an verschiedenen Standorten sowie zum Abschluss als Zusatzangebot* eine einwöchige Studienreise nach Jerusalem. Tagungsorte sind Berlin, Frankfurt am Main, München, Münster und Wien.
Referentinnen und Referenten sind im Themenfeld ausgewiesene Journalistinnen und Journalisten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und Repräsentanten der verschiedenen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.
Bewerben
Eine Wiederholung dieser Fortbildung ist geplant. Interesse? Wir informieren Sie gerne, sobald es eine neue Ausschreibung gibt: kress@journalistenschule-ifp.de
Die Fortbildungsmodule
Modul 1
Weltanschauliche Pluralität: Religionen und das Ertragen der Vieldeutigkeit
Modul 2
„Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ Religion, Politik, Recht
Modul 3
Zugehörig oder ausgegrenzt? Jüdisches Leben in Deutschland
Modul 4
Wir und die anderen. Konflikte in und um Religionen
Modul 5
Im Namen Gottes? Internationale Konflikte und Religionen
Modul 6
Fundamentalisten, Erweckte und Nerds im Netz: Formen der Religionen in der digitalen Moderne
Die Seminare beginnen jeweils am Mittwoch um 16 Uhr und enden am Freitag um 13.30 Uhr.
Ein Angebot zum (Ab)Schluss
Die Reise nach Jerusalem*
mit Stationen in Jerusalem und Tabgha, Israel
*Diese Reise ist gesondert zu buchen und nicht verbindlicher Teil des Seminarprogramms
"Fachjournalismus Religion" ist ein Kooperationsprojekt der katholische Journalistenschule ifp mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und mit der Katholischen Akademie in Berlin. Das Programm wird finanziell gefördert vom Förderverein des ifp (Fifp) und von der KNA-Promedia-Stiftung.
Projektentwicklung und Seminarbegleitung:
- Joachim Hake, Katholische Akademie Berlin
- Bernhard Remmers, bis Mai 2023 journalistischer Direktor der Katholischen Journalistenschule ifp
- Viola van Melis, Zentrum für Wissenschaftskommunikation, Exzellenzcluster „Religion und Politik“, WWU Münster